Die geltende Rechtslage in Österreich besagt, dass Spielverluste von Online-Casinos zurückgefordert werden können. In Österreich besitzt nur wind2day eine gültige Lizenz, alle anderen Anbieter sind somit illegal.
In einem Gastblogbeitrag für den Standard schreibt Rechtsanwalt Oliver Peschel über ein neues OGH-Urteil, das es Online-Casinos ermöglicht, nicht nur Verluste, sondern auch Gewinne von Spielern zurückzufordern.
Online-Casinos klagen Gewinne von Spielern zurück – Zivilrechtsblog – derStandard.at › Recht
Neues Urteil des Obersten Gerichtshof (OGH) sorgt für Aufsehen in der Glücksspielbranche
In einem Verfahren wurde offenbar ein Verlust eines Spielers, welcher bei einem Online-Casino entstand, in der Klage falsch berechnet. Im Prozess argumentierte das Online-Casino, dass es mehr Auszahlungen als Einzahlungen gab, was einen Gewinn des Spielers darstelle. Daraufhin wurde eine Gegenklage eingereicht. Der Spieler wehrte sich gegen das Urteil, das ihn zur Rückzahlung der Gewinne verpflichtete. Der OGH entschied, dass nicht nur Verluste bei illegalen Online-Casinos zurückgefordert werden können, sondern auch Gewinne von Spielern einklagbar sind. Spieler können somit theoretisch zur Rückzahlung ihrer Gewinne an das Casino verpflichtet werden.
Das Urteil betrifft nur Personen, bei denen die Auszahlungen die Einzahlungen übersteigen. Wer mehr eingezahlt als ausgezahlt hat, muss nicht befürchten, dass das Casino eine Rückforderung verlangt. In diesem Fall liegt ein Verlust vor, den Spieler sogar einklagen können.
Vermeintlich gut gemeinter Ruf nach Glücksspielreform
Um Spielerinnen und Spieler in Österreich vor Gewinnrückforderungen seitens illegaler Casinos zu schützen, nennt der Jurist drei Reformschritte: ein Multi-Lizenzsystem, eine strenge Überwachung der Lizenzsysteme sowie eine konsequente Verfolgung und Bestrafung von nicht-lizenzierten Betreibern.
Es stellt sich nun die logische Frage, wie solche Forderungen aus dem o.g. OGH-Urteil überhaupt abgeleitet werden können. Zudem liegt es auf der Hand, dass der Beitrag des Juristen die Interessen bestimmter Gruppen in der Glücksspielbranche als „juristische Meinung“ darstellen soll.
Viel sinnvoller und zielführender im Sinne des Spielerschutzes wäre es zum Beispiel, eine bessere Kontrolle des bestehenden Monopols anzustrengen, IP Blocking effektiver zu betreiben, Gespräche mit Banken zu führen, um eine Frühzeitige Verhinderung von Transaktionen an illegale Anbieter zu erreichen etc.
Ein effizienter Spielerschutz muss stets die höchste Permisse in dieser Diskussion sein.